Knapp 85.000 Menschen ist die Insel La Palma eine Heimat. Die beiden größten Orte der Insel La Palma sind das bereits erwähnte Santa Cruz de la Palma und Los Llanos de Aridane. Diese beiden Orte stellen somit das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Insel dar.
Santa Cruz de la Palma
In Santa Cruz de la Palma findet der Besucher das La Palma wie aus dem Bilderbuch. Prächtige Häuser im Gründerstil lassen auf den Reichtum früherer Bewohner schließen. Der Ort ist lebendig, sprüht vor Herzlichkeit seiner Bewohner und zeigt einen spanischen Lebensstil, der sich vornehmlich im Freien abspielt.
Zentraler Ort von Santa Cruz de la Palma ist die Fußgängerzone entlang der Hauptstraße Calle Real oder Calle O’Daly, die nach einem ehemaligen Bürgermeister des Ortes mit irischer Abstammung benannt ist. O’Daly war der erste Bürgermeister Spaniens, der demokratisch in sein Amt gewählt wurde. Die Wahl trug sich im Jahre 1773 zu. Vom Platz aus haben Sie den perfekten Ausgangspunkt, um die umliegenden Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Highlights in Santa Cruz de la Palma
Wer eines der prächtigen Stadthäuser von Innen sehen möchte, der hat dazu in der Casa Principal de Salazar Gelegenheit. Das Haus sieht von außen schroff aus, wer das Eingangstor durchschreitet findet sich indes inmitten eines lichten Innenhofes wieder. Balkone und Verzierungen aus dunklem Holz rahmen den Innenhof ein, der mit seinem Brunnen offenbar das Zentrum des Zusammenlebens in diesem Anwesen darstellte.
An der großzügig angelegten Plaza stand früher das Rathaus von Santa Cruz de la Palma. Das ehemalige Stadtzentrum fiel im Jahr 1553 einem Brand zum Opfer, der in Folge eines Piratenangriffs auf die Stadt gelegt wurde. Der französische Freibeuter Francois Le Clerc – Holzbein Pata de Palo – fiel mit mehreren Hundert Männern über die Stadt her und plünderte sie. Was nicht geraubt werden konnte, wurde in Brand gesteckt. Das Feuer wütete über drei Tage hinweg in der Stadt. Das neue Rathaus wurde 10 Jahre später genau auf der anderen Seite des Platzes errichtet, wo es den Besucher noch heute mit seinem eleganten Säulengang im Renaissance-Stil empfängt. Das Rathaus ist bis heute Sitz der Stadtverwaltung und gleichzeitig für den Publikumsverkehr geöffnet – ein Blick hinein lohnt sich!
Die Universität von Santa Cruz de la Palma ist in der Casa Monteverde ansässig. Das prächtige Gebäude ist indes eher als Verwaltungssitz der Fernuniversität zu verstehen – für einen Vorlesungsbetrieb ist es einfach zu klein. Wer ein Präsenzstudium anstrebt, der muss sich mithin nach La Laguna auf Teneriffa begeben.
Der Besucher wird an mehreren Stellen auf Statuetten und Portraits des Pater Manuel Diaz treffen, der als kirchlicher Würdenträger und Politiker im 19. Jahrhundert eine wesentliche Rolle im Ort spielte. Das höchste Gebäude Platz ist denn auch die Kirche Iglesia Matriz de El Salvador. Nur schummrig beleuchtet und mit überraschender Kühle umfängt die Kirche seinen Besucher.
Wer nach den zahlreichen Sehenswürdigkeiten kurz verschnaufen möchte, der tut dies stilecht im Casa Pinto. Das altehrwürdige Gebäude hat einen wunderschönen Innenhof, indem guter Kaffee serviert wird.
Los Llanos de Aridane
Los Llanos de Aridane ist mit 21.000 Einwohnern der größte Ort der Insel und liegt zentral an der Westküste von La Palma. Er liegt im weiten Aridane-Tal. Hier trifft traditionelle Inselkultur auf das moderne Geschäftsleben – neben alten Stadthäusern glitzern hier auch die gläsernen Fassaden moderner Geschäftsgebäude. Durch das fruchtbare Umland, das von den entlang der Caldera fallenden Regenmassen gespeist wird, hat sich hier eine sehr produktive Landwirtschaft angesiedelt, die vornehmlich Bananen erzeugt.
Dabei ist die Regenmenge im Ort selbst eher gering: Los Llanos liegt im Westen der Insel, die als Sonnenseite gilt, da die Wolken auf der anderen Seite der Berge abregnen. Doch der riesige Senkkrater funktioniert hier Kollektor und lenkt einen großen Teil des kostbaren Nasses in Richtung des fruchtbaren Tals.
Der Strand Puerto Naos liegt inmitten des Aridane-Tals, etwa 5 Kilometer von Los Llanos entfernt – er gilt vielen als schönster Strand der Insel. Das lockt auch Besucher in diese abwechslungsreiche Stadt. Auch der Strand Puerto Tazacorte zählt zu den schöneren der Insel. Weitere sehenswerte Strände finden Sie in diesem Artikel.
Auch in Los Llanos de Aridane ist die Plaza der zentrale Ort – hier heißt sie Plaza de Espagna. Rings herum haben sich Cafés und gute Restaurants angesiedelt, von denen erstaunlich viele in deutscher Hand sind.
An der nördlichen Seite ist der Platz durch die prächtige Kirche Parroquia Nuestra Señora de Los Remedios begrenzt, deren Kassettendecke aus Holz sehenswert erhalten ist. Hinter der Kirche befindet sich ein Museum, in dem liturgische Gegenstände aus Gold und Silber zu besichtigen sind.
Südlich des Platzes beginnt die Fußgängerzone entlang der Calle Díaz Pimienta, die mit allerlei (hochpreisigen) Geschäften zum Bummeln einlädt.
Schlagen Sie hingegen von der Plaza aus die westliche Richtung ein, so gelangen Sie bald zur Markthalle Mercado de Los Llanos, die täglich (außer Sonntags) ein üppiges Angebot an lokalen Köstlichkeiten finden. Obst und Gemüse dominieren, aber auch Fisch, Fleisch und Wein sind hier zu finden.
Zwei sehenswerte Museen sind in der Gegend ansässig: Das archäologische Museum Museo Arqueológico Benahoarita gibt einen tollen Überblick über die Vergangenheit der Insel und die Geschichte seiner Ureinwohner. Im nahen El Paso befindet sich das Seidenmuseum Las Hilanderas, wo in einer kleinen Manufaktur noch am Webstuhl produziert wird. Toller Einblick in das alte Handwerk!
Am Rande von Los Llanos können Sie ein prächtiges Bauwerk bewundern, das ein tolles Fotomotiv ist: Die historische Wasserleitung Aqueduct Argual führt in die Stadt hinein. Wenn die Markthalle am Sonntag geschlossen ist, findet hier ein Trödelmarkt statt.
Das Umland von Los Llanos
Rund um das Aridane-Tal erstrecken sich steile Hänge, von denen aus Sie herrliche Ausblicke über das Tal erhaschen können. Dafür sind extra verschiedene Aussichtspunkte eingerichtet: Nennenswert sind Mirador de El Time der allerdings ein touristischer Hotspot ist und Mirador de Cancelita, zu dem nur eine enge Schotterpiste führt, für die Sie ein geländegängiges Fahrzeug brauchen. Besonders spektakulär ist ein weiterer Aussichtspunkt: Mirador de la Cumbrecita liegt weit oben in den Bergen, ein fast magischer Blick auf die herrliche Landschaft ist die Belohnung für die Anreise über die gut ausgebaute Straße.
Wer sich für die hiesige Flora interessiert, der ist im Kakteengarten Palmex Cactus richtig. Der private Garten wird liebevoll gepflegt. Das betreibende Ehepaar ist mit ganzem Herzen bei der Sache – wechseln Sie unbedingt ein paar Worte mit den beiden! Der Eintritt ist frei, aber Sie sollten unbedingt eine freiwillige Spende in Erwägung ziehen.
