Puerto de la Cruz liegt an der Nordküste der Insel Teneriffa inmitten des Orotava-Tals. Die Stadt ist heute eine Ballunsgraum mit 140.000 Einwohnern. Das Klima ist hier milder als im Süden der Insel – dafür sorgen die feuchten Passatwinde. Die ringsum steil aufragenden Höhen geben dem Ort ein majestätisches Antlitz. Wegen seiner geschützten Lage direkt am Meer und dem natürlichen Hafen in der heute versandeten Mündung des Barranco San Felipe entwickelte sich hier früh ein reger Handelsverkehr, über den der Ort La Orotava versorgt wurde, der heute zu Puerto de la Cruz gehört. Aber erst der Tourismus ließ hier aus einer kleinen Hafenstadt eine Metropole mit Ambiente entstehen
Der Anfang von Puerto de la Cruz
Schon um 1500 entstanden hier erste Liegeplätze für Schiffe, schnell entwickelte sich ein Hafen, der die umliegenden Siedlungen mit Waren versorgte. Ab 1650 war der Ort durch das Castillo schwer befestigt, weitere Molen und Hafenalagen entstanden in rascher Folge. Die Bedeutung von Puerto de La Orotava – so hieß die Ortschaft damals – nahm ab 1706 weiter zu, als ein Vulkanausbruch den damals großen Hafen von Garachico vernichtete. Trotz königlicher Verbote entstand am Ort ein reger Handel mit Tabak und Wein in Richtung Amerika. Viele Kaufleute aus Puerto de la Cruz gründeten zu dieser Zeit Niederlassungen in Santa Cruz – enge Verbindungen zwischen den beiden Orten entstanden. Doch viele Einwohner gab es nicht – die Menschen bevorzugten die höheren Lagen und somit La Orotava, boten sie doch einen besseren Schutz vor Angriffen auf dieser exponierten Inselseite, die zum offenen Meer hin zeigt.
Erst 1808 wurde Puerto de la Cruz offiziell zur Stadt. Gleichzeitig zeigten sich auch bereits erste Ansätze von Tourismus. Das feuchte Klima wirkte wahre Wunder bei Erkrankungen der Atemwege, so dass der Ort besonders bei wohlhabenden, englischen Patienten begehrt war. Diese Entwicklung setzte sich stetig weiter fort, besonders gut situierte und illustre Gäste fühlten sich vom Charme der Stadt angezogen. So gehören Alexander von Humboldt und Agatha Christie zur langen Liste der prominenten Besucher, die hier bis heute Verehrung erfahren. Lange war Puerto de la Cruz das touristische Ballungszentrum der Insel. International renommierte Hotels siedelten sich an. Das brachte ihm allerdings auch den Ruf als „Rentnerparadies“ ein, mit dem der Ort bis heute kämpft. Dabei hat sich Puerto de la Cruz in den vergangenen Jahren neuerlich gewandelt. Heute erleben Sie hier lebendige Tage und ausgelassene Nächte.
Puerto de la Cruz heute
Das Leben in der weitläufigen Stadt pulsiert heute in den Gassen der Altstadt mit ihren vielen Lokalen und kleinen, liebevoll ausgestatteten Geschäften. Ein Bummel durch die Gassen der Altstadt lohnt sich unbedingt! Das Herz der Stadt ist die Plaza del Charco, mit seinen gigantischen und uralten Bäumen. Hier wird tagsüber Café getrunken und Abends bei einem kühlen Weißwein die laue Luft genossen.
Auch die traditionellen Feste nehmen auf diesem Platz ihren Anfang. So auch das Fest zu Ehren der Virgen del Carmen, dass jährlich am 15. Juli stattfindet. Auf der gesamten Insel wird dieser Tag feierlich begangen, in Puerto de la Cruz fallen die Festivitäten allerdings besonders üppig aus. Vom Platz aus verlagert sich das Fest in Richtung des Hafens, wo die Jugendlichen versuchen, über einen rutschigen Baumstamm zu balancieren, um zu einer an seiner Spitze angebrachten Fahne zu gelangen. Wer ein Boot hat lässt es zu Wasser, alles was schwimmt ist im Hafenbecken unterwegs. Im Verlaufe des Tages bleibt kaum jemand trocken. Erst Nachmittags wird dann die Madonnenfigur in einer gewaltigen Prozession hierher getragen. Die Madonna zu tragen ist eine große Ehre.
Vom Plaza del Charco aus haben Sie alle Möglichkeiten, Puerto de la Cruz zu erkunden. Eine schöne Route führt zum Hafen und über die begehbare Hafenmole, wo jederzeit geschäftiges Treiben herrscht. Etwas urbaner geht es in östlicher Richtung zu, wenn Sie sich nach dem Playa Martiánez wenden – auf dem Weg dorthin zieht sich die Stadt mit vielen Cafés und kleinen Geschäften mit illustren Angeboten.
Trotz der Ausrichtung von Puerto de la Cruz auf den Tourismus findet der geneigte Besucher hier eine angenehme Atmosphäre vor. Sie entsteht auch dadurch, dass Gäste und Einheimische in unmittelbarer Nähe zusammen wohnen und viele Hotels eher kleine und häufig familiengeführt sind. Anders als in den touristischen Zentren der Südküste findet hier ein gesunder Tourismus statt,
Die Strände von Puerto de la Cruz
Puerto de la Cruz hat mehrere Strände, die jeweils ihre ganz eigenen Reize haben.

- Playa Chica
Der Strand Playa Chica (auch Playa Jardin oder Playa Grande) liegt am westlichen Rand des Ortes und erstreckt sich über ca. 500 Meter in mehreren kleinen Abschnitten. Der Einstieg in das Wasser ist hier recht flach, der Untergrund besteht aus grobem, dunklen Sand. Auch in der Hauptsaison ist dieser Strand wegen seiner Größe nicht überlaufen. In direkter Nähe zum Strand finden Sie diverse Bars und Restaurants. - Playa del Muelle
Der Playa del Muelle liegt in der Mitte des Ortes im Hafenbecken und ist nur 50 Meter breit. Zum Baden gibt es ringsum schönere Anlaufstellen. Wer nach einer schönen Szenerie für einen abendlichen Resturantbesuch sucht, der ist hier indes goldrichtig. Die Fischer liefern hier noch direkt in die Restaurants – Sie können herrlich frischen Fisch genießen. - Playa San Telmo
Eine ganz wunderbare Location finden Sie auch am Strand von San Telmo vor, der nah am Stadtzentrum liegt. Der schmale Strand besteht aus grobem Kies und ist mit einer Sturmmauer vor dem offenen Meer geschützt. Zwar wird hier auch gebadet, aber vornehmlich wird hier der Ausblick entlang der Promenade genossen. - Playa de Martiánez
Ein weitere beliebter Badestrand in Puerto de la Cruz ist der Playa de Martiánez am östlichen Ende des Ortes. Der Strand ist etwa 250 Meter lang und besteht aus tief schwarzem Sand. Wegen der vielen Hotels vor Ort ist dieser Strand indes meist sehr gut besucht. - Playa Bollullo
Wider Erwarten verfügt das alte La Orotava auch über einen Strand, der vielen als Geheimtipp und einer der schönsten Strände des nördlichen Teneriffa gilt: Der Playa Bollullo liegt idyllisch, verfügt über sanitäre Anlagen und hat keine weitere Infrastruktur. Sie erreichen den Strand mit der Buslinie 376. Allerdings sind 10 Minuten Fußweg vom Parkplatz des gleichnamigen Restaurants zurückzulegen, der recht beschwerlich ist.
Fazit: Welches ist der schönste Strand in Puerto de la Cruz?
Überwintern in Puerto de la Cruz
Seine geschützte Lage und das milde Klima hat den Ort zu einem Hotspot für europäische Überwinterer gemacht. Besonders viele Deutsche nutzen die klimatischen Gegebenheiten, um die Winterzeit zwischen Oktober und März hier zu verbringen. Dazu trägt auch der Stadtteil La Paz bei, der während der kalten Jahreszeit fest in deutscher Hand ist. La Paz liegt oberhalb des Zentrums Ob deutsche Hausmannskost oder deutschsprachige Bücher aus zweiter Hand: Hier werden Sie fündig. Und auch, wenn das Heimweh den Überwinterer plagt, bietet das Viertel rasche Linderung.
Sehenswürdigkeiten in Puerto de la Cruz
Die Stadt hat diverse Highlights, deren Besuch ich Ihnen empfehlen möchte.
- Plaza del Charco – zentraler Treffpunkt
Diesen Platz als pulsierendes Zentrum von Puerto de la Cruz habe ich oben bereits erwähnt. Starten Sie hier Ihre Exkursion in die Stadt! - Loro Parque – Zoo und Themenpark
Dieser Park startete einst mit viel Natur und wenig Tieren, mittlerweile hat sich ein Zoologischer Garten entwickelt, der auch Vorführungen anbietet. Das mag nicht jedem behagen – die Betreiber legen allerdings auf das Wohlergehen der Tiere viel wert, nehmen auch verletzte Wildtiere auf und betreiben eine eigene Stiftung zum Erhalt bedrohter Tiere – besonders Papageien. Die Gehege sind weitläufig und naturnah. Zu sehen sind außerdem Affen, Tiger, Fledermäuse, Leguane, Flamingos, Haie und Pinguine. Seit 2006 werden als besondere Sehenswürdigkeit Orcas gehalten, die in Europa nur selten zu sehen sind.

- Lago Martianez – Tropische Badelandschaft
Diese künstliche Badelandschaft im Stile einer Südsee-Kulisse verfügt über mehrere Pools, Gastronomie und ein Casino. Das sorgt für ganztätigen Betrieb auf dieser liebevoll gepflegten Anlage. Der Architekt César Manrique hat hier ein beeindruckendes Gelände hinterlassen, das trotz tropischer Farben und opulenter Auffassung nicht übertrieben und künstlich sondern charmant und künstlerisch wertvoll. Unbedingte Empfehlung!

- Botanischer Garten – Jardin Botanico
Auch Puerto de la Cruz verfügt über einen sehenswerten botanischen Garten, der dem hier herrschenden Klima absolut gerecht wird. Eine Vielzahl heimischer und exotischer Pflanzen fügen sich hier zu einem harmonischen Gesamtbild. Der Garten zählt zu den ältesten in Spanien und wurde früh mit Pflanzen aus allen spanischen Kolonien bepflanzt. Ursprünglich sollten sich die Gewächse hier akklimatisieren um dann auf das spanische Festland überführt zu werden – dies gelang aber zumeist nicht. Heute sind hier 5.000 verschiedene Pflanzenarten zu sehen, darunter 120 verschiedene Baumarten. - Jardin de Orchideas Sitio Litre – Der Orchideengarten
Seit 1774 hält dieser Garten eine Vielzahl an Orchideen für seine staunenden Besucher bereit. Auf schmalen Wegen kann der geneigte Besucher hier auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten aus vergangenen Zeiten lustwandeln. Das Gelände ist in privatem Besitz eines englischen Lords, der Garten ist indes offen für Besucher. - La Orotava – Historisches Glanzstück
Der historische Ort La Orotava gehört heute zu Puerto de la Cruz. Er liegt in etwa 350 Metern Höhe. Ein guter Ausgangspunkt für eine Tour ist die Plaza de la Constitución im Herzen der alten Stadt. Von hier aus lassen sich beeindruckende Kirchen, Gärten und das imposante Rathaus leicht erreichen. Der Rathausplatz wird zu Fronleichnam besonders geschmückt: In wochenlanger Handarbeit wird der gesamte Platz durch einen sandigen Teppich bedeckt, in den feine Ornamente aus bunt schillerndem Sand eingearbeitet werden.
Ein besonderes Highlight in La Orotava ist der theatralische Stadtrundgang, der vom örtlichen Tourismusbüro organisiert wird. Geschichten aus der Vergangenheit wechseln sich mit Tanz, Musik und kleineren Darbietungen eines örtlichen Ensembles ab. Anmelden können Sie sich über die Webseite des Amtes. Wer zusätzlich in die Vergangenheit der Insel eintauchen möchte, der kann im etwas abseits gelegenen Museumsdorf Pinolere Halt machen – hier wird das traditionell-bäuerliche Leben der Insel lebendig gehalten.
Wider Erwarten verfügt La Orotava auch über einen Strand, der vielen als Geheimtipp und einer der schönsten Strände des nördlichen Teneriffa gilt: Der Playa Bollullo liegt idyllisch, verfügt über sanitäre Anlagen und hat keine weitere Infrastruktur.

Wandern im Orotava Tal
Das wunderschlne Tal mit seiner Stadt Puerto de la Cruz ist Ausgangspunkt einiger Wanderungen entlang der umliegenden Landschaft. Einen Überblick können Sie sich im Artikel Wandern auf Teneriffa verschaffen.

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