Roque Nublo und Roque Bentayga

Roque Nublo und Roque Bentayga – Zwei Titanen aus Stein

Monumente der Zeit im Herzen Gran Canarias

Man sagt, jede Insel habe ein Herz. Gran Canaria hat gleich zwei – und beide schlagen aus Stein. Roque Nublo und Roque Bentayga: zwei Felsgiganten, geformt von Feuer, Wind und der Geduld der Jahrmillionen. Sie sind mehr als nur Wahrzeichen. Sie sind Zeugen einer Zeit, in der die Götter noch aus Basalt waren. Hier geht es um diese Wahrzeichen, um Online-Tickets und Reservierungen.

Roque Nublo – Der heilige Finger Gottes

Ein Monolith mit Mythos

Man sieht ihn schon aus der Ferne. Wie ein erhobener Finger aus dunkler Erde ragt der Roque Nublo aus der Mitte der Insel – 1.813 Meter hoch, der dritthöchste Punkt Gran Canarias. Gleichzeitig gilt er mit 60 bis 85 Metern als einer der größten natürlichen Felsen der Welt. Doch seine wahre Größe misst sich nicht in Metern, sondern in Symbolkraft.

Entstanden als Schlot eines längst erloschenen Vulkans, wurde er von Wind und Wetter geformt zu dem, was er heute ist: ein Monument der Natur, ein steinernes Wahrzeichen und für die Altkanarier ein heiliger Ort. Hier, so glaubt man, opferten sie dem Sonnengott, in der Hoffnung auf Regen, Fruchtbarkeit und Schutz.

Landschaft mit Aura

Wer den Aufstieg wagt, wird belohnt – nicht nur mit Stille, sondern mit einem Rundblick, der an Klarheit und Erhabenheit kaum zu übertreffen ist. Der Blick reicht über die Inselgrenzen hinaus bis nach Teneriffa, wo sich der Teide wie ein ferner Bruder erhebt. In der Umgebung: bizarr geformte Felsen wie „El Fraile“ – der Mönch – und „Roque Rana“, der Froschfelsen. Wer genau hinschaut, erkennt im Lavagestein Gesichter, Schatten, Geschichten.

Der Roque Nublo ist nicht nur ein Fels – er ist ein Denkmal. Ein steinerner Gedanke, der seit Jahrtausenden im Wind steht.

Tickets & Reservierung Roque Nublo

Aber Achtung: Die Gegend um den Roque Nublo ist heute ein strikt regulierter Erlebnisraum! Wer den Felsen besuchen möchte, der muss sich zuvor online Tickets auf der zugehörigen Seite registrieren, den Besuchszeitraum auswählen und sich dann vor Ort mittels Online-Code ausweisen. Auf dieser offiziellen Seite können Sie Tickets und den Besuchszeitraum für den Roque Neblu reservieren.

Gran Canaria
Gran Canaria

Roque Bentayga – Heiligtum im Nebel

Archäologie im Hochland

Nicht weit entfernt erhebt sich der Roque Bentayga, mit 1.404 Metern etwas kleiner, aber vielleicht noch geheimnisvoller. Er steht in der Caldera de Tejeda wie ein vergessener Obelisk – umgeben von Höhlen, Terrassen, alten Wegen. Für die Guanchen war er ein Zentrum des Wissens, der Anbetung, der Verteidigung.

An seiner Ostseite findet sich ein „Almogarén“ – eine Kultstätte in den Fels gehauen, ausgerichtet nach den Gestirnen. Während der Tag- und Nachtgleichen fällt ein Sonnenstrahl auf einen eingeritzten Kreis – ein Lichtzeichen, das an präkolumbische Observatorien erinnert. Ein Ort der Wissenschaft, der Religion und der Weltdeutung.

Bollwerk der Erinnerung

Als die kastilischen Eroberer kamen, wurde Bentayga zur letzten Bastion der Ureinwohner. Sein steiles Terrain, seine natürliche Uneinnehmbarkeit machten ihn zum Bollwerk. Der Fels war nicht nur Symbol, sondern Schutz – nicht nur heiliger Ort, sondern Hochburg des Widerstands.

Heute gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe „Risco Caído und die Heiligen Berge“. Und wer ihn besucht, der spürt es: Geschichte hängt hier nicht in Museen, sie liegt unter jedem Schritt.

Zwei Felsen, ein Vermächtnis

MerkmalRoque NubloRoque Bentayga
Höhe1.813 m1.404 m
LageZentrum, Gemeinde TejedaCaldera de Tejeda, nahe Tejeda
GeologieBasaltmonolith, ehemaliger VulkanschlotBasaltfelsen, Teil der Caldera
BedeutungWahrzeichen, Kult- und Opferstätte der UreinwohnerHeilige Stätte, Almogarén, astronomische Marker
UNESCO-WeltkulturerbeTeil des Naturparks Parque Rural del NubloTeil des Ensembles „Risco Caído und Heilige Berge“
Aussicht360°-Panorama, Blick bis zum TeideBlick auf Heilige Berge und archäologische Stätten

Roque Nublo und Roque Bentayga erzählen dieselbe Geschichte – aber auf unterschiedliche Weise. Der eine steht für die sichtbare Macht der Natur, der andere für die unsichtbare Kraft der Erinnerung. Gemeinsam bilden sie das geistige Rückgrat Gran Canarias, den Mittelpunkt seiner Mythologie und das Sinnbild seiner inneren Wildnis.

Wer sie erklimmt, wandert nicht nur durch Landschaft, sondern durch Zeit. Und wer oben ankommt, dem weht nicht nur der Wind um die Ohren, sondern vielleicht auch ein Hauch von Ewigkeit.


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